Es war so etwas wie eine Zeitreise in die Lebenswelt des Wilhelm Busch, die Marion und Markus von Hagen mit einem aufmerksamen Publikum in der gutgefülltem Scheune des Zollhauses unternahmen. Während Marion von Hagen, Referentin für Kunstgeschichte und Literatur, den Lebensweg des Dichters beschrieb, rezitierte ihr Ehemann Markus von Hagen, Kunsthistoriker und Regisseur, passend zu den einzelnen Lebensstationen immer wieder Auszüge aus dessen Werk.
So erfuhren die Zuhörer, dass, nachdem Wilhelm Busch seine Kindheit im dörflichen Umfeld nahe Hannover verbracht hatte, für ihn eine wechselvolle Zeit begann. Denn erst nach dem Abbruch eines Maschinenbaustudiums und einer glücklosen Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie habe Busch schließlich an der Akademie für bildende Künste in München als satirischer Zeichner und humoristischer Literat Anerkennung erfahren. Bei wachsendem Erfolg sei ihm mit der Bildergeschichte „Max und Moritz“ schließlich der endgültige Durchbruch gelungen.
Die Lesung wurde von einer Pause unterbrochen, in der bei einem Glas Wein ein regen Austausch auch mit den Referenten stattfand. Anschließend wurde auf Buschs Frankfurter Zeit eingegangen, in der zahlreiche polemisch-satirische, aber auch kirchenkritische Werke sowie weitere Bildergeschichten entstanden.
Der literarische Abend endete mit Buschs Gedicht „Dank und Gruß“, das auch unter dem Titel „Abschied“ veröffentlicht wurde, und die „Liebhaber von Literatur“ erhielten zum Abschluss als kleines Geschenk ein Heft mit ausgewählten Texten zur Erinnerung an diesen besonderen literarischen Abend.
Marion und Markus von Hagen haben es verstanden den Zuhörern die Persönlichkeit des Dichters Wilhelm Busch mit seinen so unterschiedlichen Facetten auf eine anspruchsvolle aber auch unterhaltsame Art nahe zu bringen. Das begeisterte Publikum darf sich freuen, denn vom Veranstalter „Verein Stadtprojekt Sassenberg e.V.“ wurde eine weitere literarische Veranstaltung mit dem Duo, dieses Mal zu Levin Schücking, in Aussicht gestellt.
Fotos © Benno Sökeland