Radtour Bad Laer – Heimatverein und Stadtprojekt e.V.

Einen informativen Nachmittag bei bestem Radfahrwetter erlebte jüngst eine Gruppe von 18 Teilnehmern auf einer vom Heimatverein und Verein „Stadtprojekt“ veranstalteten Radtour nach Bad Laer. Vom Mühlenplatz in Sassenberg führte die Tour zunächst über den Hilgenbrink in Richtung der Peckeloher Seen. Vorbei am Dreiländereck erreichte die Gruppe nach einer guten Stunde Fahrzeit ein Zwischenziel, die Wegekapelle in Müschen. Diese wurde im Jahre 2010 von einem eigens dafür gegründeten Kapellenverein, der auch heute noch für Unterhalt und Pflege der Kapelle sorgt, mittels Spenden und ehrenamtlicher Leistungen errichtet. Das schlichte spiralförmige Kapellengebäude steht täglich offen und lädt ein auf der umlaufenden Sitzbank ein wenig zur Ruhe zu kommen und die Ausstattungsmerkmale, insbesondere die Kapellenfenster, zu betrachten.

Nach einer kurzen Pause wurde wieder aufgesattelt und die kurze Reststrecke in den Ortskern von Bad Laer zurückgelegt. Dort angekommen erfuhren die Teilnehmer bei einem Rundgang „Auf der liegenden Acht“ einiges von der Bad Laerer Geschichte, die mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 851 offiziell begann. Seine Entwicklung zum heutigen Sole-Heilbad verdankt der Ort einer jahrtausendealten Sole-Mineralquelle mit 7,2% Salzgehalt. Die liegende Acht stellt eine besondere, bis heute erkennbare Siedlungsstruktur dar, den Doppelrundling, mit der Kirchhofsburg als geistigem und dem Thieplatz als weltlichem Zentrum des Ortes.

Etwa 1000 Jahre alt ist das Wahrzeichen des Kurortes der „Griese Toarn“ (Grauer Turm), der, ursprünglich als Wehrturm angelegt, den Ort überragt und seit vielen Jahrhunderten der Gemeinde als Kirchturm dient. Wesentlich jünger ist die imposante heutige katholische Pfarrkirche St. Mariä Geburt aus dem Jahre 1874. Kirche und Turm sowie zahlreiche weitere Gebäude und Gemäuer in Bad Laer sind aus dem sog. „Piepstein“ gebaut, einem harten widerstandsfähigen Naturstein. Er entstand durch Ablagerungen von Mineralien der Bad Laerer Sole an Pflanzen und Schilfstengeln, wo sie zu harten Sinterkalken verkrusteten.

Zum Abschluß des Nachmittags im Kurort wurde noch eine ausgiebige Kaffeepause in der Mühle am idyllischen durch den Salzbach gespeisten Glockensee eingelegt. Anschließend erfolgte die Rückfahrt über Füchtorf vorbei am Schloss Harkotten nach Sassenberg wo man am frühen Abend wohlbehalten und ohne Panne wieder eintraf.

Teilnehmergruppe am „Griese Toarn“